Der Wildtier-Tourismus ist die größte Einnahmequelle für Ugandas Staatshaushalt, mehr als der Export von Kaffee, Tee, Baumwolle und Gold zusammen! Rund um die Parks werden 5-Sterne Safari-Lodges errichtet. Touristen aus aller Welt bezahlen dort bis zu 360 Dollar pro Nacht. 40 Dollar kostet eine Tageskarte und laut Gesetz müssen in den noblen Lodges ein Drittel der Angestellten aus den umliegenden Dörfern stammen. Auch die Parkverwaltung ist verpflichtet, einen Teil der Ranger vor Ort anzuheuern.
Doch dies geschieht nur selten erfahre ich von den meisten Dorfbewohnern und unabhängig davon in welchen Dörfern ich frage, sind die Antworten meist die gleichen. Es ist sehr schwer, einen Job im Park zu bekommen. Wenn die Parkchefs aus dem Hauptquartier kommen, dann sehen wir schon an ihren Namen, dass sie nicht von hier sind. Und wenn sie uns dann nicht kennen, dann geben sie dir den Job nicht, selbst wenn man sich bewirbt. Wenn der Bezirksvorsitzende ein gutes Wort einlegt – dann hat man vielleicht eine Chance.
Uganda ist ein Land, das seine Besucher aufgrund der vielfältigen Flora, Fauna, Menschen und Ortschaften fasziniert sind sie doch so abwechslungsreich und bunt wie Afrika selbst. Das Land bietet eine gute Infrastruktur, ohne jedoch überlaufen zu sein. Am Äquator gelegen bietet Uganda mit seinen Regenwäldern, Feuchtgebieten, Hochplateaus und Gebirgsmassiven eine Vielzahl von exotischen Tieren und Pflanzen die im restlichen Afrika kaum zu finden sind. Das es diesbezügliche eine Vielzahl von Tour Anbietern gibt ist wohl selbstverständlich und die Angebote erreichen das Maß individueller Anforderungen. Daher und an dieser Stelle (m)eine persönlich verlässliche Empfehlung für geführte Touren in Uganda. HABARI TRAVEL
Die 3514 km lange Rundstrecke, mit Entebbe als Start- und Zielpunkt so wie die verschiedenen Tagesetappen bzw. die Beschreibung der National Parks. In der Gesamtstrecke sind die Pirsch-Fahrten in den National Parks inkludiert. Video: Uganda Road Trip Impressionen
KIDEPO, der weit abgelegene Kidepo Nationa Park im äußersten Nordosten des Landes gilt zu Recht als einer der unberührtesten Nationalparks der Welt. Neben den klassischen ostafrikanischen Savannenbewohnern zwinkert hier auch schon die Fauna des Sudan über die nahe Grenze. Große und kleine Kudus leben neben den Rothschildgiraffen, Elefanten und Löwen. In den Bergen in Osten des Parks wohnen die Ik – ein Stamm, dessen Alltag man bei einem Besuch im Dorf miterleben kann. Auf Augenhöhe taucht man in eine völlig andere Kultur und es bleiben unvergessliche Erfahrungen – ohne großen touristischen Beigeschmack. Kidepo Savannah Lodge
Da inzwischen die Wilderei eingedämmt werden konnte, sind die Chancen auf gute Sichtungen von einigen der 80 Säugetierarten, zu denen Herden von afrikanischen Büffeln und Elefanten gehören, sehr hoch. Ich hatte wirklich Glück, denn neben den genannten Tieren konnte ich noch Rothschild-Giraffen, Löwen, Leoparden, Schakale wie viele andere klassische Savannen Bewohner beobachten.
Der Leopard: Ich hatte Glück im Unglück denn die wenigen Nationalparkbesucher welchen ich an jenem Tag begegnete verließen aufgrund des Dauerregens mit ihren Fahrzeugen frühzeitig den Park und so genoss ich das laute prasseln des heftigen Regens am Autodach während die sonst stille Weite der Savanne vor mir lag. ,(Groß)Katzen‘ sind wasserscheu und so suchte ich mit dem Fernglas Bäume mit starken, bodennahen Ästen ab und wurde schon bald fündig. Was für ein Prachtexemplar und während mein Staunen in pure Freude überschwappte, konnte ich, trotz starken Regens, ein paar Fotos dieser wunderbaren Raubkatze machen.
Der auffällige Leopard ist aufgrund seines nächtlichen, einsamen Verhaltens und seines gut getarnten Fells eine der am schwersten zu beobachtenden großen Arten in Uganda. Ihr Überleben beruht zum Teil auf ihrer Anpassungsfähigkeit an warmes und kaltes Klima und der Fähigkeit, Bäume zu besteigen, während sie schwere Beute tragen – und sie vor anderen Raubtieren wie Löwen und Hyänen zu schützen. Sie können mit unglaublichen Geschwindigkeiten von bis zu 58 km / h erreichen und Antilopen und Affen sowie Fische, Vögel, Insekten und Reptilien jagen. In der Vergangenheit wurden Leoparden wegen ihres schönen Fells gejagt. Der Verlust des Lebensraums ist jetzt ihre größte Bedrohung.
Murchison Falls Nationalpark, bis hierher, in den Nordwesten des Landes, folgt man den Lauf des mächtigen Nil von seiner Quelle am Victoriasee. Borassusapalmen lieben die feucht-sumpfigen Ufer des gewaltigen Wasserstroms, der den Park in zwei Hälften teilt. Auch der seltene, bläulich gefederte Schuhschnabelstorch, der Liebling der Ornithologen, versteckt sich hier. Wer sich mehr für Großwild begeistert, ist hier ebenso richtig. Gerade am Flussufer drängen sich Elefanten, Büffel, Flusspferde und Krokodile dicht an dicht, Pelikane und Reiher flattern einem manchmal knapp über den Kopf.
Weiter flussabwärts wird Afrikas wilde Kraft spürbar, denn dort, an den Murchison Wasserfällen drängen sich die gewaltigen Wassermassen des Nil durch eine enge Schlucht bevor sie sich dreiundvierzig Meter ins Tal ergießen. Video: Drohnen Flug über die Murchison Wasserfälle.
Hier wird der Verlauf des Nils vollends dramatisch. Durch diese felsige Schlucht von nur sieben Metern Breite stürzt sich der längste Fluss der Erde in tosender weißer Gischt in die Tiefe. Diese gewaltige Kulisse hatte sich Regisseur John Huston für seinen 1951 erschienen Film African Queen ausgesucht.
DIE LEGENDE VON DER QUELLE DES NIL. Wissen ist, macht und Beweise sind der Beleg für die Macht. Dieses Prinzip war wohl die Grundlage für die unermüdlichen Afrika-Expeditionen im 19. Jahrhundert. Allem voran war es die Londoner Geografische Gesellschaft, die die wichtigsten Entdeckungen auf dem schwarzen Kontinent für sich verbuchen wollte. Und was wäre prestigeträchtiger als die Tatsache, als erste Nation die Quelle des Nil erkundet zu haben, die seit Jahrhunderten im Ungewissen liegen.
KIBALE NATIONALPARK, tief im Westen Ugandas – dort wo die Ruwenzoris über den Wolken thronen, wo sich der nebelfeuchte Dunst über die saftigen Teeplantagen legt und einen bläulichen Schimmer hinterlässt – dort wohnen sie, die Schimpansen. Fast jeder hat schon mal davon gelesen oder gehört, dass sich unsere DNA zu 98 % mit jener der Schimpansen deckt, doch dass die Ähnlichkeit bis zur Gestik, Mimik, und Sozialverhalten reicht, bleibt trotz allem überraschend. Ganz schnell meint man, die Charaktere zu erkennen, während man die aktiven ,Gesellen‘ beobachtet. Ihre lauten Rufe, das wilde Umher Tollen der Jungen, die Ermahnungen der Mütter, die gegenseitige Körperpflege auf dem Boden einer Lichtung. Doch in den Gipfeln des dichten Regenwald tummeln sich noch eine Vielzahl farbenprächtiger Affen.
Eine wunderbare Unterkunft bietet das Kibale Forest Camp, da sich jenes Camp inmitten der Nebelwälder befindet und einem die farbenprächtigen Vögel wie Affen ständig umgeben. Kibale ist auch für die Beobachtung für frei lebende Schimpansen bekannt, anbei ein Link mit diesbezüglichen Bewertungen. Die auf Steinfundamenten fixierten Zelte sind schlicht aber bieten alle nötigen Annehmlichkeiten wie WC, Dusche, Waschbecken, Moskitonetze, Steckdosen so wie eine überdachte Sitzgelegenheit vor dem Zelt. WLAN, WIFI bzw. Internet ist in ganz Uganda, in guter Qualität, eine absolute Seltenheit (dieses Camp bietet diesbezüglich auch keine Ausnahme). Nur in der Hauptstadt Kampala, einigen wenigen Lodges oder guten Cafés und Restaurants gibt es eine Internetverbindung mit ,brauchbarer‘ Übertragungsrate.
Der Quen Elizabeth Nationalpark liegt im Westen Ugandas. Er besteht seit dem Jahr 1952. Der Park hat eine Größe von 1978 km² und grenzt im Westen an den Eduardsee und den Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, im Norden an das Ruwenzori-Gebirge. Der Park wurde zu Ehren der englischen Königin Elisabeth II. anlässlich ihres Besuches im Jahr 1954 auf den heutigen Namen getauft. Der 36 km lange Kazinga Kanal verbindet den Lake Edward und den Lake-George. Auf dem Kanal sind spannende Bootsfahrten möglich, man sieht viele Hippos und Krokodile. In der im Osten des Parks gelegenen Kyambura Gorge leben noch einige Schimpansen und weitere Primatenarten. Fast ebenso unvergesslich wie eindrucksvoll sind die farbenprächtigen Vögel welchen man in fast jedem Nationalpark, aber im Speziellen, entlang der vielen Flüsse und Seen in Uganda zu sehen bekommt, wie z. B. die Kronenkraniche.
Der Süden des Parks (Ishasha Plains) ist für seine baumkletternden Löwen bekannt, die sich meist auf den Ästen eines grossen Feigenbaumes ausruhen, ein beliebtes Fotosujet. Im Hintergrund thronen die Rwenzori Berge und schliessen das eindrückliche Szenario ab. Würdest du bei einer Fahrgeschwindigkeit von ca. 40 km/h etwas im ersten Bild erspähen? Im zweiten Bild und mit einem Teleobjektiv von 400 mm, sieht das doch gleich ganz anders aus!
Kisoro ist eine kleine Stadt im Westen Ugandas am Fuße der Virunga-Vulkane nahe der Grenze zu Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo mit 11.328 Einwohnern. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts Kisoro und Ausgangspunkt für das Gorilla Trecking, siehe Uganda, auf dem (Silber)Rücken der Korruption.
Das Gebiet um Kisoro ist umgeben von unzähligen Kratererseen, Misch- und Regenwäldern so wie einer farbenprächtigen Flora und Fauna. Eine ausgezeichnete Möglichkeit um mit Einheimischen näher in Kontakt zu kommen, eine Kanufahrt zu unternehmen und um Wasservögel zu fotografieren. Eine Wanderung zum Lake Mutanda führt auf einen Hügel, der eine beeindruckende Aussicht auf Kisoro, den Lake Mutanda und die Virunga Vulkane bietet.
Mein letzter Stop auf der 3500 km langen Uganda Reise ist der Lake-Mburo-Nationalpark, ein Schutzgebiet im westlichen Teil von Uganda mit einer Größe von 370 km². Im Jahre 1933 erfolgte die Einrichtung eines kontrollierten Jagdgebiet, das 1963 zum Wildreservat erhoben wurde. Schließlich erfolgte 1983 die Errichtung des Nationalparks. Angehörige der Hema nutzten das Grasland auch nach Errichtung des Nationalparks für ihre Viehherden. Daraus entspann sich ein politischer Konflikt mit der Obote-Regierung, der auch zu Umsiedlung Widerstand leistender Bewohner führte, die für den erlittenen Landverlust keinen Ausgleich erhielten. Das brachte der Errichtung des Nationalparks kein vorteilhaftes Ansehen ein und im Jahre 1985 besetzten ehemalige Bewohner Gebiete des Nationalparks, zerstörten dabei Infrastruktureinrichtungen, vertrieben die Parkranger und töteten Tiere. Von der späteren NRM-Regierung wurde das Nationalparkterritorium 1986 neu festgelegt, das nun nur noch die Hälfte der ursprünglichen Fläche umfasste.
Dieses Zeltcamp befindet sich auf einem hohen Hügel am Lake Mburo National Park und bietet eine der besten Aussichten in Uganda, dass Eagles Nest
Das Tolle am Lake Mburo National Park ist, dass der (sehr ungewöhnlich) gesamte Park für Wanderer geöffnet ist, solange sie von einem Ranger-Guide begleitet werden. Zu den Schauplätzen gehören der Salzsee bei Rwonyo, das Seeufer, der Rubanga-Wald und ein Hügel mit herrlichem Seeblick. Das östlich des Parks gelegene Wegenetz besteht aus Akazienwäldern, Feuchtgebieten, grasbewachsenen Hängen, Felsvorsprüngen und saisonal überfluteten Talböden. Der frühe Morgen und der späte Nachmittag sind die besten Zeiten, um auf der Suche nach Wildtieren durch den Park zu streifen.
Die afrikanischen Büffel kommen in den meisten Nationalparks Ugandas vor und leben hauptsächlich in offenen Savannen, halten sich aber auch gerne in sumpfigen Gegenden auf, wo sie sich von den heißen Temperaturen abkühlen und etwas Wasser zu trinken. Ein ausgewachsener Büffel ist im Alter normalerweise schwarz und dunkelbraun und wiegt an die 750 kg, wobei die Männchen etwas größer sind als die Weibchen. Es ist bekannt, dass Kälber rötliche Haare haben, die später beim Wachsen schwarz werden.
Die Wildtierreichen östlichen Ufer des Lake Mburo können während einer ruhigen zweistündigen Bootsfahrt erkundet werden. Augen auf nach Krokodilen, Büffeln und Flusspferden sowie farbenfrohen Eisvögeln, prächtigen Fischadlern und Hammerkops mit ihren riesigen Nestern. Der African Finfoot wird normalerweise einzeln oder paarweise gesehen. Sie sind sehr geheimnisvoll und sogar erfahrene Ornithologen sehen sie sehr selten, was sie zu einer geschätzten Beobachtung für Vogelbeobachter macht. Der Finfoot ist ein Unterwasser Spezialist und ausgezeichneter Jäger.
Schon lange ist der Haubenzwergfischer auf meiner zu fotografierenden Wunschliste. Er wird nur an die 14 Zentimeter groß. Der Scheitel ist ultramarinblau und schwarz gestreift. Seine namensgebende kobaltblaue Federhaube trägt er meist angelegt und das Blau des Scheitels reicht bis zu den Augen. Was für eine farbenprächtige Begegnung und mein Staunen wie meine Freude begleiteten mich noch den ganzen Tag.
Aber auch in Uganda, wie im restlichen Afrika, machen die klimatischen Veränderungen nicht halt bzw. stark bemerkbar und vertreiben seltene Wildtiere. Es gibt diesbezüglich eine Vielzahl fachspezifischer Beiträge. Anbei nur einer welcher sich mit den Veränderungen im Queen Elizabeth Nationalpark beschäftigt: Klimawandel in Uganda. Für mich heißt es jetzt Abschied nehmen und nach einer anstrengenden wie abenteuerlichen Reise durch Uganda bin ich nicht nur mit einer großartigen Fotosammlung, über die Wildtiere in Entebbe angekommen, sondern mit ebenso vielen Eindrücken über die Menschen, die Kultur so wie deren aktuellen wie zukünftigen Herausforderungen.
Roland Hummer, Uganda Dezember 2019