Eingefasst wie ein Juwel, umrahmt von sanften Hügeln sowie an Klarheit und Farbnuancen kaum zu übertreffen, liegt der Attersee. Der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut ist der größte zur Gänze in Österreich liegende See, welcher im Südwesten von dem markanten Schafberg (1783 m) und im Südosten durch das Höllengebirge (1862 m) eingegrenzt wird. Zudem ist der Attersee mit seinen 47 km² Teil des europäischen Netzwerkes NATURA 2000.
Nach dem vielen Reisen im Frühjahr des Jahres habe ich mich, wie die meisten von euch durch den Newsletter wissen, entschlossen, den Sommer am See zu verbringen. Überrascht von den wenigen leistbaren Möglichkeiten, hatte ich das große Glück einen zum Verkauf stehenden Wohnwagen den ganzen Sommer anmieten zu können. Die Idee dahinter war folgende: endlich wieder mal einen eigenen kleinen und feinen Platz bzw. Rückzugsort für mich selber zu haben. Als Reisender, Blogger und Freidenker (welcher immer auf der Suche nach einem für sich stimmigen Lebensmodell ist) habe ich so gut wie keinen Besitz! Alles was ich mein vorübergehendes Eigentum nenne, befindet sich in einer Mietgarage (Storage). Dieser Lebensstil ermöglicht mir, örtlich wie zeitlich sehr flexibel zu sein und das mit einem Minimum an Fixkosten. Der Sommer am See sollte mir die Aufarbeitung des gesammelten Reisematerials an einem wunderschönen Fleckchen Erde (in diesem Falle See) ermöglichen. Nun ist Mitte Juli und ich bin seit zehn Wochen vor Ort, hier in Nußdorf am Attersee. Diese außergewöhnlich schöne Region bietet eine facettenreiche Vielfalt, die mich täglich und immer wieder aufs Neue in ihren Bann zieht. Es ist ohne zu übertreiben der schönste Sommer, den ich in Österreich je verbringen durfte. Der Wohnwagen ist zu meinem Schloss, der See zu meinem Ozean und die umliegenden Berge zu meinem Expeditionsrevier geworden.
Über den Attersee und dessen Regionen zu schreiben, würde nach meinen derzeitigen Erlebnissen, Erfahrungen, gesammelten Fotos und Recherchematerialien schon Bücher füllen können. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer, mich in diesem Blogpost auf einzelne Fragmente zum Thema Attersee zu beschränken, muss aber sein! Ich werde also die Schwerpunkte auf den See selbst lenken und euch an meiner Faszination teilhaben lassen. Zudem möchte ich euch auch noch an meinen sportlichen Aktivitäten teilnehmen lassen, welche einen Teil der Vielfalt und Naturschönheiten dieser Region widerspiegeln. Dass die Region Attersee mit ihrem Tourismus & Zweitwohnsitzen auch ihre Schattenseiten hat, bleibt all jenen nicht verborgen, welche einen genaueren Blick unter die Oberfläche dieses glitzernden Juwels vornehmen. Wobei der See als solcher nichts an Glanz eingebüßt hat, zweifelsohne aber die Region selbst an einer Innovationsmüdigkeit leidet. Die Beurteilung ob die gegebenen Möglichkeiten zur Potentialentfaltung, aus welchen Gründen auch immer, bewusst, unbewusst oder behördlich gebremst werden, möchte ich den Lesern selbst überlassen.
Das linke Bild mit Blick Richtung Attersee am Attersee und das rechte Bild mit Blick Richtung Unterach am Attersee zeigen schön, wie der Attersee von der Naturlandschaft umfriedet ist. Beide Fotos sind mit der Drohne aus 300 Meter Höhe gemacht worden. Letztere Aufnahme, wo man sehr schön ‚Das Grafengut‘ sowie die Campingplätze GRUBER wie auch GRAUS sehen kann, habe ich direkt von der Schiffsanlegestelle in Nußdorf aus 500 Metern Höhe gemacht.
Das Grafengut ist nicht nur geschichtlich für die Region Attersee relevant, sondern dient durch seinen k.u.k.-Flair als Spiegel jener Zeit, welcher heute noch mancherorts zu finden ist. Das Hotel liegt inmitten eines 13.000 m² großen Parks direkt am Westufer des Attersees. Vor über 100 Jahren diente das Haus dem weltberühmten kaiserlichen Gesandten und Forscher Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez als Wohnhaus, welcher die Parkanlage mit exotischen Gewächsen und mittlerweile beeindruckenden Bäumen bepflanzte. Im Jahre 2002 wurde die Ransonnet-Villa einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Ein neuer Trakt entstand, der architektonisch und zeitgemäß der Villa angepasst wurde.
Ich habe die Parklandschaft, den gesamten Flair sowie das Ambiente des Grafengut-Hotels öfters genießen dürfen und jedes Mal war es eine stilvolle Zeitreise. Jetzt aber geht es weiter mit Geschichtlichem zum Attersee von Atterwiki, Tourismusverband Attersee. Im Jahr 1892 wurde der „Verband zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee“ gegründet. In der Linzer Zeitung hieß es: „Kürzlich (am 8.9.1892) fand in Attersee die constituierende Versammlung des Verbandes zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee statt. Als Verbandsmitglieder sind beigetreten: Die Verschönerungsvereine von Attersee, Nußdorf, Seewalchen, Schörfling, Unterach; die Gemeinden Attersee, Schörfling, Unterach, die Sommerfrische Weißenbach und die Attersee-Dampfschifffahrts-Unternehmung in Kammer.“
Passend zum Geschichtlichen findet man rund um den Attersee auch Traditionelles und am besten erkundet man jene Orte durch sportliche Aktivitäten wie Wandern, Bergsteigen mit dem Rad oder Mountainbike oder aber auch wie ich, mit Bergläufen. Mit dem von mir gemieteten Wohnwagen in Nußdorf hatte ich eine zentrale Lage und hervorragende Ausgangsposition zur Erkundung. Die meisten Ausgangspunkte für meine Bergläufe und Erkundungstouren konnte ich mit dem MTB erreichen, bei vielen Laufstrecken startete ich gleich direkt vom Campingplatz in Nußdorf. Wahrlich ein seltenes Privileg ‚See & Berg‘ durch kürzeste Distanzen erreichen zu können und somit Erholungs- und Genussfaktor verbinden zu können.
Ich habe diesen Sommer tausende von Höhenmetern und hunderte von Fahrradkilometern in den Gemeinden rund um den Attersee zurückgelegt und zu meinen absoluten Lieblingstouren zählen die vielfältigen Möglichkeiten zu und von der Eisenhauer Alm (Eisenau 1015 m). Ob es sich dabei um eine MTB-Tour (mit vielen Anfahrtsmöglichkeiten), eine Wanderung oder wie bei mir um einen Berglauf handelt, ist sekundär. Primär ist zu sagen, dass es sich bei allen Touren um bestens ausgeschilderte und ausgezeichnete Wegverhältnisse handelt. Nach vollbrachter Leistung sollte der Sportler kulinarisch verwöhnt werden!!! Juchhe… aber zuerst das Sportliche und dann der Genuss. Anbei ein paar Einblicke, Details und Informationen zu meinen Bergläufen in der Region Attersee:
Die Saison ist noch nicht zu Ende, aber einen sportlichen Überblick bzw. Durchschnitt kann ich euch heute schon verschaffen. Meine Aktivitäten, welche zu 75 % dem Berglauf und zu 25 % dem MTB zuzuschreiben sind, belaufen sich pro Monat auf ca. 50 Stunden und 400 km. Die abgebildete Grafik vom Juni 2017 verdeutlicht dies, inklusive der gelaufenen bzw. gefahrenen Strecken, sehr gut. Ausgehend von meinem ‚Basislager‘ in Nußdorf konnte ich alle meine sportlichen Aktivitäten wie Schwimmen, Berglauf, MTB, Klettern und (Frei-) Tauchen in einem Radius von 30 km ausführen.
Meine Tage begannen früh und meist mit einem Sprung in den Attersee sowie einem leichten Flüssig-Nahrungs-Frühstück von Jakefood. Details wird es in meinem ersten Produkt-Blogpost, welcher im August auf ITCHY-FEET erscheinen wird, geben. Die Vormittage nutzte ich dann für meine Trainingseinheiten und jene ergaben z.B. im Juni eine (intensive) sportliche Aktivität von 2 Stunden täglich!
Anbei auch noch eine Grafik von einer extremeren Berglauf-Tour und das wirklich Tolle in dieser Gegend ist, dass es viel Beschattung durch Wälder, viele Bäche und ausgezeichnete Einkehr- sowie Bademöglichkeiten (nach einer Tour) gibt.
Genug des Sports, jetzt zum Genuss… Die kulinarischen bzw. gastronomischen Highlights rund um den Attersee sind verführerisch und sich hier ‚durchzukosten‘ sowie diesbezügliche Bewertungen vorzunehmen, obliegt einem selbst. Ich habe den ganzen Sommer am Attersee verbracht, möchte mich aber, was die gastronomischen Eindrücke und Erfahrungen betrifft, auf Nußdorf und ein paar persönliche Favoriten (rund um den See) beschränken. Generell ist, bis auf wenige Ausnahmen, die Gastronomie in Nußdorf und bis Attersee am Attersee eine Katastrophe! Da ich in diesem Gewerbe selbst über 20 Jahre selbstständig war, beide Berufe gelernt, national sowie international auch gelehrt, geführt und ausgebildet habe, weiß ich sehr wohl wovon ich hier berichte. Über die Vielfältigkeit und die qualitativ große Kluft der Gastronomie und Hotellerie im Salzkammergut könnte ich nicht nur einen eigenen Blogpost, sondern ein ganzes Buch verfassen. Die gute Nachricht aus und für Nußdorf ist, es gibt geschmackvolle Ausnahmen und es ist wie Balsam, wie rettende gastronomische Inseln inmitten aller anderen chaotisch geführten Betriebe, jene zu besuchen. Die da wären: Gasthof Schönberger, Fischerwirt, 1er Beisl – Haubenlokal im Lexenhof, Hotel Aichinger und Hotel Ragginger.
Dazu noch ein empfehlenswerter Link von Gaumenfreuden am Attersee und zum Vergleich Tripadvisor – Restaurants – Attersee. Außerhalb von Nußdorf, aber definitiv aus vielerlei Gründen einen Besuch wert, wäre da noch die ‚poppig -fetzige‘ Röhre in Unterach am Attersee. Die kulinarische Vielfalt, der ‚Schnick-Schnack‘, die leckeren Gerichte oder die erlesenen Weinspezialitäten werden mich noch zu mehreren genussvollen Besuchen in ‚Die Röhre‘ aufbrechen lassen. PS: Auch die Frühstückskarte, mit einer dementsprechenden Auswahl an ‚Kaffee-Varianten‘, ist ein genussvoller Höhepunkt.
Anders… und so sollte es auch sein, sieht es am Feldbauernhof in Steinbach aus, wo einem die Familie Fürthauer mit ihren köstlichen Grill-Spezialitäten ordentlich einheizt – und das ab Juni immer Mo, Di, Fr, So ab 17.00 Uhr. Das Motto „Erlebnisse zum Genießen“ gilt dort für jede Art von privaten Feiern, egal ob Hochzeiten, Geburtstage oder andere Familienfeste, ebenso wie für Firmenevents. Und der Festsaal aus heimischer Tanne ist nicht nur ‚dufte‘ sondern auch eine Augenweide. Der Feldbauernhof…
Tja… und wie sollte es auch für einen Bergläufer anders sein, so kommt zu guter Letzt eine Alm- bzw. Berghütte. Die Buchberghütte, hier gleich mit dem Bergfex-Link, Eisenau – Schafberg, ist mir diesen Sommer nicht nur konditionell ans Herz gewachsen! Zuerst jedoch ein paar Fotos vom Zustieg zur Eisenau ausgehend von Mühlleiten. Am folgenden Bild sieht man links den Mondsee und rechts die Ortschaft Unterach mit dem Attersee.
Buchberghütte: An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank und Respekt für die Führung, die köstlichen ‚Jausen‘ und natürlich an das Hüttenteam von und mit Heli, Claudia und Tine (die endlich ihren Traktor-Führerschein geschafft hat)! Ebenso dankbar bin ich für meinen gesundheitlichen Zustand, der es mir ermöglichte, in den Monaten Mai & Juni die Buchberghütte an die 30-mal ‚anzulaufen‘.
Bevor wir gleich an den See zurückkehren, möchte ich euch noch ein paar Einblicke vom Brennerriesensteig im Höllengebirge zukommen lassen. Den imposanten, rohen Ausblick auf den See sowie die umliegende Naturlandschaft empfand ich als sehr erdend und ursprünglich.
Zurück am See und willkommen an Bord… In den Jahren 1869/70 gründete Graf Khevenhüller-Frankenburg die erste konzessionierte Attersee-Dampfschifffahrt. Das aufstrebende Unternehmen Stern & Hafferl nahm im Jahre 1913 den Betrieb einer Elektroschifffahrt auf und bereits seit 1924 ist die Schifffahrt am Attersee fest in der Hand von Stern & Hafferl Verkehr. Die Attersee Schifffahrt bietet neben dem Linienverkehr auch kulturelle sowie gastronomische, aber auch Themenfahrten an, welche über den oben angeführten Link einzusehen sind. Mein Lieblingsort, um an und von Bord zu gehen, ist Unterach, da der Ort (zum Teil) seinen Charme und Dorfcharakter erhalten hat und auch als einziger Ort am Attersee eine Umfahrungsstraße vorweist. Der Ort Unterach, der im vorigen Jahrhundert die Bezeichnung „Klein-Venedig“ trug, liegt am Südende des Attersees und verzaubert auch heute noch viele Gäste – nicht zuletzt durch die vielen Villen, die in der Glanzzeit um die Jahrhundertwende entstanden sind. Es folgen Bilder von Unterach am Attersee.
Manchmal fällt der Sommer auch ‚ins Wasser‘. Gut dabei ist, dass es sich im heurigen Sommer nur um Tage handelt(e), welche für mich zur Erholung dringend notwendig und für das Vorankommen meiner Blogs unumgänglich waren! Nicht nur die Berge rund um den Attersee haben einiges zu bieten, sondern natürlich auch der See selbst mit seinem glasklaren Wasser (welches Trinkwasserqualität besitzt). Ob beim Schwimmen, Segeln, Wasserski oder beim Tauchen… der Attersee ist eine Erfrischung auf allen Ebenen. Der Genuss, die Wohltat und das Bewusstsein den See ‚jederzeit‘ nützen zu können, begeisterte mich jeden Tag aufs Neue. Zu all dem gab es noch viele laue Abende, an denen ich mich spät abends in den See gleiten ließ. Es folgen Impressionen vom See.
Und auch im letzten Abschnitt des Blogposts tauchen wir (ich) im wahrsten Sinne des Wortes in den See ein bzw. unter. Offensichtlich liegt meine Faszination nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Tiefe und so ist es nicht verwunderlich, dass ich neben den Bergläufen auch tauche. Die Tauchschulen rund um den Attersee gewährleisten Tauchausbildung auf höchstem Niveau und sind in Punkto Qualität, Sicherheit und Individualität auf jeden Fall die richtige Wahl. Ausgebildet wird nach den international anerkannten Standards aller großen Tauchausbildungsorganisationen. Anbei ein Link zu den Tauchschulen und -basen am Attersee.
Ich selbst betreibe das Geräte-Tauchen seit nunmehr 20 Jahren und habe im Unterschied dazu meinen ersten Apnea-Tauchkurs vor gut 10 Jahren in Thailand absolviert. An einem weiteren diesbezüglichen Kurs habe ich Anfang Juli 2017 am Attersee teilgenommen. Solch einen Kurs möchte ich all jenen Personen sehr ans Herz legen, die mit dem Gedanken ans ‚Freitauchen‘ spielen. Christian Redl, mehrfacher Weltrekordhalter, veranstaltet diesbezüglich jährlich viele Zweitages-Kurse, welche von ihm abgehalten werden und inhaltlich sowie praktisch sehr gut aufgebaut sind.
Anbei ein paar Fotos, eine Apnea-Tauch-Beschreibung sowie ein Video vom Unterwasserspielplatz Attersee. Apneatauchen (auch Apnoe- oder Freitauchen, wie es gerne genannt wird) ist Tauchen mit der eigenen Atemluft. Apneataucher/-innen atmen vor dem Abtauchen ein und benutzen für ihren Tauchgang nur diesen Luftvorrat. Den Zeitraum zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen bezeichnet man als Apnoe (griech. Nichtatmung, Atemstillstand).
Wie zu Beginn des Eintrags erwähnt, ist es ohne zu übertreiben der schönste Sommer, den ich in Österreich je verbringen durfte. Durch den gemieteten Wohnwagen in Nußdorf war ich allen meinen Vorstellungen näher als nah und fühlte mich dadurch sehr reich beschenkt. Nichts desto trotz möchte ich hier meine Gedanken, die sich durch Beobachtungen, genaue Recherchen, viele Gespräche und persönliche Erfahrungen innerhalb von drei Monaten (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels) angesammelt haben, platzieren.
Die Möglichkeiten, die der Attersee bietet bzw. die von Begeisterung getragenen Ideen werden schon oft, aufgrund von behördlichen Auflagen, in ihrem Keim erstickt, bevor sie sich auch nur ansatzweise entfalten könnten. Was auch unübersehbar ist, ist dass sich einige Wirte am See mit ihren Seeblicken ausruhen (Pfingsten wird aufgesperrt und spätestens Mitte Oktober wieder zu). Was Bettenabgang & Privatisierungen betrifft kann sich jeder selbst schlau machen, aber kein Geheimnis ist, dass die Lage in Nußdorf dramatisch ist: Hier gibt es 509 Haushalte mit Hauptwohnsitz, aber gleich 682 Nebenwohnsitze und auch in der Gemeinde Attersee haben die Personen mit Zweitwohnsitz bereits knapp die Nase vorn: Es steht 1611 zu 1603. Quellen: Nachrichten.at & Nachrichten.at
Wenn man sich dazu noch das brachliegende Bauland, das sich vielfach in Besitz nichteinheimischer Investoren befindet, genauer ansieht, so entsteht in Attersee die paradoxe Situation, dass zu viel unbebauter Grund vorhanden ist. Dieser aber für Einheimische oder die Gemeinde nicht zur Verfügung steht, da er zu teuer ist oder aus Spekulationsgründen zurückgehalten wird. Es braucht auch keine Persönlichkeiten (die Unsummen kosten, unnahbar sind und deren Höhepunkt ihres Bekanntheitsgrades längst überschritten ist) sondern Attraktionen! Touristiker machen (immer noch) Machbarkeitsstudien… oh Gott! Was gastronomische Auflagen in Österreich betrifft, so ist dieses Thema leider mittlerweile zu einem traurig lachhaften Kabarett mutiert, dessen Indikatoren und Auswirkungen schwere wirtschaftliche Konsequenzen, wie auch hier am Attersee, nach sich ziehen. Nach über 20 Jahren Selbstständigkeit in diesem Gewerbe wurde meine Begeisterung sukzessiv durch Bürokratie abgetötet, mein Ideenreichtum durch behördliche ‚Unmöglichkeiten‘ begraben und das Wort ‚lösungsorientiert‘ wurde einfach aus dem Beamten-Vokabular gestrichen.
Weitere Informationen: Es gibt viele Zimmer rund um den See, welche jetzt aber für den Eigenbedarf genützt werden. Denn wer will sich schon mit einer Registrierkasse herumschlagen (zudem sind die meisten Zimmer renovierungsbedürftig, da sie aus den 70er-Jahren stammen). King of the lake, eine super Radveranstaltung, zu welcher viele Leute anreisen, aber nur sehr wenige zum Nächtigen bleiben. Generell bilden zurzeit wohl nur die Taucher eine Ausnahme aus jener Klientel, welche noch Geld hier lässt. Reiter wären definitiv interessiert am Attersee zu reiten und diesbezügliche Infrastrukturen sind vorhanden, jedoch werden die Radwege leider nicht für das Reiten freigegeben.
Und zum Schluss kann ich es mir natürlich nicht verkneifen, das Phänomen bzw. den Begriff der Retro-Welle für die ‚Ist -Aufnahme‘ am Attersee ins Spiel zu bringen. Ich weiß… ich weiß… eine ‚Ist-Aufnahme‘ sollte möglichst ohne Bewertung oder Verzerrung sein, was in diesem Fall aber nicht möglich ist! Genau diesen veralteten, verstauben Retro-Charme könnte und sollte man abschütteln… oder eben gleich noch weitere 10 Jahre warten, bis er wieder und ohne großes Investment vermarktet werden kann! Die Gemeinde Attersee am Attersee hat 2015 einen Slogan zur Bewerbung ihrer Gemeinde verwendet, nämlich: Attersee am Attersee – Mehr als nur Tourismus. Und ich wünsche allen Gemeinden, dass jener ‚Spruch‘ ein Versprechen und eine Besinnung auf sich selbst war und ist, um der gesamten Region Attersee wieder zu jenen Qualitäten zu verhelfen, durch welche sie bekannt wurde.
Einige Bilder und Fragmente aus der Vogel- (Drohnen-) Perspektive spiegeln die Naturlandschaften und das Juwel Attersee wohl am besten wider.
Juli 2017, Nußdorf am Attersee
Comments
3 CommentsMaria Meyer
Mrz 12, 2021Danke für den tollen Beitrag und die vielen schönen Fotos. Das der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut, der größte zur Gänze in Österreich liegende See ist, hätte ich nicht gedacht. Als Reisedestination reizt uns die Gegend nun schon länger. Wir wollen es diese Jahr endlich dort hin schaffen und fangen jetzt schon mit der Planung an. Momentan schauen wir uns nach einem Ferienhaus in Unterach am Attersee, um. Nach etwas suchen, habe ich z.B. diesen Anbieter gefunden: https://www.druckerhof.com/hotel/ferienhaus
Roland Hummer
Mrz 12, 2021Danke Maria für deine Zeilen und schön das euch der Blog inspiriert. Unterach am Attersee ist einfach mein ,Lieblingsplatzerl’und es gibt einfach so viele wunderbare Wander- und Erkundungsmöglichkeiten. Wünsche euch jetzt schon einen traumhaften Aufenthalt und viel Vergnügen beim Planen.
Liebe Grüße.
Roland
Anonymous
Jun 20, 2018Der Pool liegt am Wanderweg ‚Burggrabenklamm‘ im unteren Drittel der Strecke und wenn du dir das Laufvideo von mir ansiehst stoppe es bei Sekunde neunzehn dann bist du genau an dem Punkt wo du vom Wanderweg 30 Meter Richtung Bach absteigen musst.
Hallo ich wohne in nussdorf und mich würde interessieren wo dieser malerische platz auf dem ersten bild von diesem bach mit dem kleinen wasserfall liegt. Könnten sie mir auskunft geben?