Die Insel Siargao liegt im Südosten der Philippinen und ist durch eine Vielzahl ausgezeichneter Surfspots bekannt geworden. Cloud 9 ist das Aushängeschild unter ihnen. Für mich als Surfanfänger gibt es aber dennoch genug Optionen und Surfplätze, um nicht gleich von den großen Wellen verschluckt zu werden. Zudem bietet die Insel, dem Lifestyle der Surfer entsprechend, echt coole Plätze zum Abhängen. Wer sich zudem noch ein Motorrad mietet, kann die Insel erkunden und sein Surfbrett auch gleich überall hin mitnehmen.
Das Foto zeigt den Blick zum berühmten Surfspot Cloud 9 mit dem ‚judges house‘ und hier surfen wirklich nur die Profis. Das Schöne daran ist, dass gleich nebenan und in nur 200 Metern Entfernung, ein Surfspot für Anfänger zu finden ist. Die Profis zu sehen ist wirklich motivierend, manchmal aber auch frustrierend. Speziell wenn man zum wiederholten Male von den Wellen verschluckt und ordentlich durchgespült wurde.
Unter den Surfen zählt der Leitspruch: Surf, eat, sleep, repeat! Und der scheint auf Siargao zu gelten, denn ich war wirklich überrascht, dass die Surfspots morgens um sechs Uhr früh schon so gut besucht waren. Wo Surfer sind, sind auch Yoginis… oder umgekehrt !?!
Surfen macht definitiv Appetit und wie erwähnt bietet die Insel, abhängig vom Budget, eine große Auswahl an ‚coolen‘ Spots. Persönlich habe ich die kleine und ruhig gelegen Yay Lodge sehr genossen. Die Unterkunft, welche man auch über Airbnb buchen kann Yay lodge – Airbnb, hat fünf wirklich nette und saubere ‚Häuschen‘ sowie eine offene Küche. Jasmin ist super hilfsbereit und man kann bei ihr auch Motorräder mieten, um einfacher zu den Surfspots (und den benachbarten Bars) zu gelangen.
Zum späten Frühstück, nach dem Surfen versteht sich, bin ich täglich zu meinem Lieblings Resort gepilgert. Das Kermit Resort hat bei mir echt eine 5 Sterne Preis/Leistung/Wohlfühl-Verhältnis – Auszeichnung bekommen. Neben der guten Küche bietet das Resort auch Ausflüge, Surflehrer, Ausrüstung, Motorräder und geführte Touren an. Ein echter Klassiker !
Eine der vom Kermit Resort angebotenen Touren ist das Island Hopping, welches (bei Schönwetter) ebenfalls ein Highlight ist. Warum ? Weil es meist eine bunt zusammengewürfelte Truppe ist und das ‚Sightseeing‘ mehr einer gelassenen, gemütlichen Inselparty gleich kommt. Drei Inseln und ein reichlicher Lunch mit frisch gegrilltem Fisch stehen auf dem Programm, ohne Zweifel… FUN !
Wie fast überall wo der Tourismus boomt wird kräftig und ohne langfristige Planung investiert. Fernab von Metropolen, (streng kontrollierten) Auflagen, Kontrollen oder Ressourcenmanagement wird die Umsetzung der verschiedensten Nachfragen fast ausschließlich durch Investition in das Transportwesen ermöglicht. Der Vorgang ist fast überall und unabhängig von den Örtlichkeiten (weltweit) gleich. Die Geheimtipps sind längst nicht mehr geheim und um den Nachfragen, Wünschen und Anforderungen der anfänglich wenigen Besuchern nachkommen zu können, wird investiert, improvisiert und vor allem importiert. Der Teufelskreis beginnt und das ‚Meer‘ an Angebot führt zu mehr Herausforderungen und Problemen, welche definitiv nicht im gleichen Maße wie sie befriedigt wurden, gelöst werden. Das Gleichgewicht zwischen Nachfrage, Befriedigung und den dafür notwendigen Infrastrukturen ist somit nicht gegeben. Kein Wunder, dass die meist ungelösten Probleme auch überall die gleichen sind, weltweit.
Was bedeutet das ? Das bedeutet, dass es möglich ist, eine paradiesische Insel innerhalb von wenigen Jahren (im Falle unserer Erde in einigen Jahrhunderten) in eine, vom Überfluss, Lärm, Verschmutzungen und Verkehr geprägte, Müllhalde zu verwandeln. Dieser Ausverkauf, inklusive der damit einhergehenden horrenden Preiserhöhungen für Grundbesitz, spiegelt sich samt seinen dadurch hervorgerufenen Problemen bei allen so genannten Geheimtipps wieder. Die Nachfrage bestimmt das Angebot aber was bedeutet diese Nachfrage ?
Es bedeutet nichts anderes, als dass wir unsere individuellen Gewohnheiten ‚hier‘ unterbrechen, um sie ‚dort‘ weiterführen zu können. Ein süßer Selbstbetrug mit Folgen !
Diesen Folgen von ‚Beschaffung‘ und den daraus resultierenden Herausforderungen wird kaum Beachtung geschenkt. So wundert es mich nicht, nachdem ich dieser ‚Bewegung‘ unzählige Male und in vielen Ländern begegnet bin, dass jene Investoren, Besitzer, Grundeigentümer etc. nach wenigen Jahren ihre Investitionen wieder zum Verkauf anbieten und auf der Suche nach dem nächsten Geheimtipp weiterziehen. Um bitte was zu tun ?
Ohne Zweifel paradiesisch und als bewegend krasser Gegensatz gedacht, ist ein Ausflug mit dem Kermit Resort zur Sugba Lagoon.
Von General Luna aus fährt man ca. 1 Stunde mit dem Mini Van nach Del Carmen und im Anschluss noch eine halbe Stunde mit den traditionellen Bunka Booten, vorbei an riesigen Mangroven Wäldern, bis man schließlich in der Türkis schimmernden Sugba Lagoon angelangt ist. Ein idealer Ort zum Schwimmen, Schnorcheln, Stand Up Paddling und um die Köstlichkeiten der philippinischen Küche in einer unheimlichen schönen Kulisse genießen zu können. Mit dem Genuss philippinischer Gastlichkeit und der Hoffnung auf Einsicht, dass Raubbau im generellen einen ‚Tipping Point‘ unterliegt, steuere ich die Insel Bohol, meine letzte Destination auf den Philippinen an.
Siargao – Philippinen, Februar 2017