Einfach mal Gas geben und mit dem Jeep durch die Wüste zu fetzen war schon lange ein Wunsch von mir und jetzt ist die Luft raus… Nicht bei mir, aber der Reifendruck muss bei so einer Tour, welche über weichen sandigen Boden führt, um gut die Hälfte reduziert werden, damit man nicht im Sand stecken bleibt.
Namibia, der Name des Staates leitet sich von der WÜSTE NAMIB ab und genau da wollte ich hin.
Einen Teil der Tiere Afrikas in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu dürfen, gehörte, wie die Unabhängigkeit mit dem eigenen Jeep überall dort stehen zu bleiben wo man Lust hat, zu der herbeigesehnten Wüstentour durch Namibia. Das richtige Fahrzeug dafür gibt es bei BRITZ AUTOVERMIETUNG. Die Übernahme des Toyota Land Cruisers verlief reibungslos. Wichtiger waren die Details bezüglich Luftdruck, Reservetank, Reifenwechsel und Notrufnummer. Der Land Cruiser bot Platz für maximal vier Personen, wir waren zu zweit. Einfach ein Traum und endlich konnten wir, nach einem letzten Abgleich und Check mit den verschiedenen Straßenkarten, Richtung Norden aufbrechen.
Mit Windhoek im Rückspiegel fahren wir jetzt wirklich über die gute B1 Straße welche zum Waterberg National Park führte. Reservebenzin verstaut, Wassertanks gefüllt, Reifendruck gecheckt und (vier) Ersatzreifen am Dach festgezurrt. Namibia ist für Selbstfahrer, Fotografen und alle jene die Abenteuer, mit welcher Intensität auch immer, erleben möchten ein relativ einfach zu bereisendes Land. Was die Sicherheit des Landes betrifft ist es jedoch, speziell in Bezug auf Diebstähle und Raubüberfälle, aber keinesfalls zu unterschätzen. LÄNDERINFORMATION NAMIBIA
Die Vorschläge für Reiserouten sind vielfältig und somit sehr individuell. Anbei findet ihr einige Links von Anbietern, die verschiedene Segmente abdecken:
Persönlich empfehle ich eine Selbstfahrer Kombinationstour Namibia – Botswana, Reisedauer ca. 26 Tage. Waterberg National Park ist ein wunderbarer Ort um die Seele baumeln zu lassen, einen Sundowner zu genießen oder um es sich gleich in einem der Unterkünfte wie, Plateau Chaltes oder Wilderness Lodge gemütlich zu machen. WATERBERG WILDERNESS LODGE
Nebenbei bietet sich das Gebiet hervorragend zum Wandern wie zur Tierbeobachtung an. Der Vorteil dieses Gebietes ist es auch, dass die meisten Besucher schnell Richtung Etosha weiterziehen und es somit oft vorkommt, dass man die Region Waterberg für sich alleine hat. Ein guter Platz um noch mal die Kamera zu checken und ein Probefoto zu schießen, bevor es dann in die große Salzebene von Etosha geht.
Wir nehmen wieder Fahrt auf und was jetzt ansteht ist eh klar, … der Etosha National Park.
Etosha steht für „großer weißer Ort“ und das ist die Etosha-Pfanne allemal. Spätestens wenn man einen Teil der ca. 4800 km² des Parks abgefahren ist, wird einem diese immense Größe bewusst. Natürlich bietet der Park tolle Unterkünfte wie z.B. ETOSHA NATIONALPARK
Wer aber als Selbstfahrer unterwegs ist, dem muss ich einfach empfehlen sich in der Nähe von Wasserlöchern ein Camp aufzuschlagen. Für die Sichtung von Wildtieren sind dies (fast) immer die besten Plätze. Zudem sind viele der Raubtiere nachtaktiv und das allerbeste daran ist, dass ihr morgens, wenn die Homo Sapiens Herden antanzen, gerade beim Aufbruch seid! Vorsicht für alle jene die Nachts mal raus müssen – ob zum pinkeln oder Sterne schauen, ihr seid in keinem Zoo.
Vom Etosha National Park über in den Chobe National Park in Botswana. Wow… endlich wieder mal mit dem Jeep brettern und auf diesem Streckenabschnitt sind, je nach Interessensgebieten, eine Vielzahl von Stops und Entdeckungstouren möglich.
Einen Abstecher in das Otavi Dreieck bringt euch in eine nicht so stark besuchte Region, wie z.B. den Otavibergen. Bei den Otavibergen handelt es sich um einen über 2000 m ansteigenden Höhenzug, durch welchen diese Region einen verhältnismäßig hohen Niederschlag hat. Intensiver Ackerbau, hauptsächlich Mais, ist dort angesagt, aber was (mich) als Taucher bzw. verspielter Wassernarr noch mehr faszinierte ist, dass es in den Otavibergen Höhlen und einen (wenn nicht den) größten unterirdischen See der Welt gibt (zu finden unter: Dragon Breath Hole).
Jetzt geht’s weiter zum Okavango Delta, dem Bwabwata Nationalpark und von dort erreicht man auch die Volksgruppe der Mafwe, die Könige des Caprivi. Ehrlich gesagt… sind die Tänze zwar ansteckend, aber dann doch viel zu sehr auf die Touristen ausgerichtet. Nicht so mein Ding, dafür sind aber die kleinen Dörfer Richtung Chobe umso interessanter, um mal einen Stop einzulegen und sich den staunenden Kinderaugen zu stellen. Eine gute Gelegenheit um auch ein bisschen mit der ländlichen Bevölkerung in Kontakt zu bekommen. Gelächter und Herzlichkeit ließen die sprachlichen Barrieren schnell verschwinden und wir hatten immer ein paar Buntstifte und Papier als kleine Geschenke griffbereit.
Die kleine Stadt Maun ist das Tor zum weltberühmten Delta. Das Okavango-Delta ist das größte Binnendelta der Welt und der Fluß Okavango trifft, aus dem Hochland Angolas kommend, auf die Kalahari. Diese einzigartige Verbindung von Wassermassen und Sand- bzw. Savannenlandschaft der Kalahari haben eine Vielfalt an Flora und Fauna hervorgebracht, die das Delta zu einem der großen Naturparadiese dieser Welt macht. Eine große Fläche des Deltas ist naturgeschützt, z.B. durch das Moremi Wildlife Reserve, welches das älteste Naturreservat Botswanas ist.
Chobe: Elefanten, Hippos, Vögel, Krokodile, Giraffen, Antilopen… alle scheinen über eure Ankunft informiert zu sein und in der Ferne lässt sich schon das Donnern und Grollen der Viktoriafälle wahrnehmen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Jetzt kommt jedoch die entscheidende Frage ob man den selben Weg retour nimmt, um sich dann noch Damaraland, Swakopmund, Sossusvlei und den Namib Naukluft Park anzusehen oder ob man über den Makgadikgadi – Pans – Nationalpark und die Kalahari zurück nach Namibia fährt.
Wir hatten uns für ersteres entschieden, da unser Jeep (ja ich weiß, ich hätte doch nicht ständig so brettern sollen) schon gravierende Spuren der Abnutzung vorzuweisen hatte und noch mehr beunruhigende Geräusche von sich gab. Doch bevor es losgeht, erfreuen wir uns noch an den schönen farbenprächtigen Vögeln, die wie kleine Diamanten den heißen Wüstenboden nach Insekten absuchen.
Wie auch immer… wir sind letztendlich gut in Sossusvlei angekommen und nach einer weiteren Nacht im Land Cruiser waren wir am nächsten Morgen früh in der Autoschlange, um die Morgenstimmungen zum Fotografieren zu nützen. Die Eintrittsgebühr ändert sich ständig, nicht aber die 65 km lange Straße, welche man, bis auf die letzten 5 km, bedenkenlos auch mit einem normalen Pkw fahren kann.
Was dich in Sossusvlei erwartet: Stille, Farben, jede Menge traumhafter Motive mit Licht & Schatten und noch viel mehr Sand. Das Wechselspiel von Licht und Schatten, so wie der Wind, welcher beständig die Dünen umformt, faszinieren und laden einen ein, sich dieser schönen Stille hinzugeben. Alles ist reduziert, alles wird genützt und nichts verschwendet. Natur pur, habe ich das Gefühl und da mir Schlichtes Puristisches gefällt, verbringe ich einige Tage in diesem meditativen Umfeld.
Namibia & Botswana war ein… was soll ich sagen, echt geiler Trip. Als Selbstfahrer versorgten wir uns mit Lebensmittel und ausreichend Wasser, hielten dort an wo die meisten Tiere, die schönsten Sterne oder die stillsten Ort waren. Es gibt unzählige Möglichkeiten wild zu Campen, zu Klettern, Tiere zu beobachten und um sich einfach an den Begegnungen mit den Menschen, den verschiedenen Kulturen zu erfreuen und auszutauschen. Die genialen und unterschiedlichen Naturlandschaften laden überall zum Verweilen und Staunen ein. Gesättigt und geerdet greife ich wieder mal zu einem Buch und vertiefe mich, wie in das Land durch das ich reise. Wo? Am Nebentisch des Alltags… in Namibia & Botswana.
Namibia, März 2007