Itchy Feet

Facettenreiches Langkawi – Malyasia, Teil III

Langkawi ist eine Inselgruppe an der Nordwestküste Malaysias. Der Archipel besteht aus der Hauptinsel  Langkawi und knapp 100 kleineren Inseln in der Andamanensee, dort wo sich die Straße von Malakka mit dem Südchinesischen Meer verbindet. Nur wenige Kilometer entfernt liegt im Norden die thailändische Nachbarinsel Ko Tarutao . Langkawi ist eine beliebte Urlaubsinseln nahe der Grenze zu Thailand und die abwechslungsreiche Landschaft wird durch Mangrovenwälder, dichten Urwald, Palmen gesäumte Strände, Bergketten, Felsformationen und eine faszinierende Unterwasserwelt geprägt. Langkawi ist wie Labuan vor Brunei eine Freihandelszone und während an den Küsten der Tourismus den bestimmenden Wirtschaftszweig darstellt ist das Inselinnere landwirtschaftlich geprägt.

Langkawi – Landkarte  …. die kleinen Inseln sind immer noch (relativ) unberührt, nur die Hauptinsel hat sich weltweit zu einem Urlaubsmagnet mit guter Infrastruktur, ausgezeichneten Hotels und wegen der malerischen Landschaft und seinen Stränden zum Badeparadies entwickelt. Langkawis größter Ort ist Kuah und hier findet man auch jede Menge Shopping Malls. Seit 1987 ist Langkawi eine Duty-Free-Zone und wird deshalb auch gern wegen der vielen ‚günstigen‘ Einkaufsmöglichkeiten besucht. Der RM – Ringgit ist die malaysische Währung und die Einwohner sind vorwiegend Malaien, Inder, Thailänder und Chinesen aber die meisten Bewohner leben streng muslimisch (siehe Malaysia Blog, Teil I).

2007 hat die Insel eine ganz besondere Auszeichnung von der UNESCO verliehen bekommen. Sie wurde als „World Geoforest Park“ wegen der biologischen und geologischen Vielfalt und der Einzigartigkeit der erhaltenen Flora und Fauna im gesamten Inselgebiet in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Der Geopark besteht aus den drei Parkanlagen: Machincang Cambrian Geoforest Park, den Kilim Karst Geoforest Park und den Dayang Bunting Marble Geoforest Park.

Was den Kilim Karst Geoforest Park betrifft kann ich nur empfehlen sich früh morgens ein privates Boot zu mieten um den Massen zu entrinnen, welche so gegen 09:30 beginnen den Fluss zu bevölkern. Alle folgenden Aufnahmen sind in einem privat gecharterten Boot und vor 10 Uhr zustande gekommen.

Die verschiedenen Adler kommen hier mittlerweile nicht mehr zum Fischen denn dies ist nicht mehr nötig. Einheimische füttern sie seit Jahren mit Hühnerhäuten um so den Touristen ein wenig ‚Action‘ am Fluss bieten zu können. Ich buchte zwei Mal ein privates Boot um Aufnahmen am Fluss sowie am Meer machen zu können. Bei beiden Touren ließ ich die Adler NICHT Füttern. Folgendes Video mag Idylle vermitteln und JA die gibt es tatsächlich noch, aber dazu ist ein privates Boot, so wie ein frühmorgendlicher Aufbruch notwendig.

Man kann dem Fluss folgend auch auf das offene Meer, der Straße von Malakka gelangen was eine wunderschöne Erweiterung der Bootstour ist. Der Weg zum Meer wird durch schroffe und bewaldete Inseln wie durch Fischerboote und kleine schwimmende Siedlungen gesäumt.

Die folgende Fotos wie Videos sind alle mit der Drohne, dji Mavic Pro aufgenommen. Die Drohne ist aufgrund ihrer Größe immer im Kamerarucksack und auch wenn die Voraussetzungen für solche Flüge meist ’nicht ideal‘ sind, so bin ich im Nachhinein immer wieder von den Ergebnissen berührt bzw. auch erleichtert das ‚Teil‘ wieder heil gelandet zu haben.

Der Kilim Karst Geoforest Park hat aber auch sehr viele Schattenseiten welche ich hier unbedingt aufzeigen möchte denn erst durch Recherche und Beständigkeit konnte ich jene ausfindig machen, zum Teil fotografieren um so Missstände aufzeigen zu können. Die Umstände unter denen manch Foto oder Video zustande gekommen sind sorgten vor Ort für heftige Aufregungen, Beschimpfungen & Drohungen.

Genau hier setzen wir gleich mal den Rotstift an was den Kilim Karst Geoforest Park betrifft und ich kann nur hoffen das die UNESCO ihre Projekte nicht nur ausschildert sondern sie auch regelmäßig überprüft, was hier nicht der Fall sein dürfte !!!

Fakten:

Die beiden Örtlichkeiten auf dem folgenden Video “ Beauty and the Beast“ sind Luftlinie keine 500 Meter voneinander entfernt und die Müllhalde wird zum Fluss hin durch einen dichten wenn auch nur wenige Meter breiten Wald uneinsichtig gemacht. 

So…nun ist’s aber genug von den negativen Aspekten den Langkawi hat ja auch noch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten welche einem den Atem rauben, so z.B. die faszinierende Architektur der Sky Bridge im Nordwesten der Insel. Mit der Seilbahn erreicht man nach einer 15 minütigen Fahrt Langkawis zweithöchsten Berg, den Mount Mat Cincang  mit seinen 705 Meter. Die 125 Meter lange Sky Bridge zählt zu den längsten (gebogenen) Fußgänger-Brücken der Welt und wird 100 Meter über der Schlucht von nur einem einzigen, 82 Meter hohen Mast getragen. Von dieser spektakulären Brücke hat man auch einen wunderbaren Blick auf die Andamanensee

Hier ein Link zur Sky Bridge – Langkawi bei Google Maps und zu erwähnen wäre auch noch das an Feiertagen und zu Ferienzeiten ein massiver Besucherandrang zu erwarten ist. Aufgrund der Attraktivität der Sky Bridge haben sich hier eine große Anzahl von Hotels niedergelassen, denn auch sonst bietet diese Gegend alle touristischen Annehmlichkeiten. Wer es jedoch ein wenig ruhiger haben möchte, dem kann ich noch eine kleine Wanderung zu den nahegelegenen Telaga Tujuh Waterfall (Seven Wells) empfehlen. Und so findet ihr sie….. Karte- Telaga Tujuh Waterfall . Unweit der Sky Bridge und angrenzend am Oriental Village führt eine Straße ein kurzes Stück bergauf in Richtung Wasserfall. Am Ende der Straße gibt es ausreichend Parkplätze, Shops etc. und von dort spaziert man, über einen sehr steilen Asphaltweg, gut 20 min. zum Wasserfall. Noch ruhiger und beeindruckender fand ich den oberen Teil des Wasserfalls, welchen man über steile Stufen und weitere 15 min. Gehzeit erreicht (siehe Foto mit der orangenen Brücke). Wer jedoch in den eher trockenen Monaten, zwischen Ende Dezember und Anfang April zu den Wasserfällen wandert, sollte aufgrund der vorherrschenden Wassermenge nicht enttäuscht sein den oft gleicht es zu jenen Zeiten eher einem Rinnsal als einem Wasserfall, schön ist es aber allemal.

Am oberen Teil des Telaga Tujuh Waterfall (orange Brücke) beginnen gleich mehrere Trekking Wege auf denen es durch den dichten Dschungel Richtung Mount Mat Cincang geht. Die Wege sind gut beschildert jedoch wird ein ortskundiger Führer empfohlen bzw. müssen die Wanderungen vorher im Telaga Tujuh Info Centre angemeldet werden. Zum Fotografieren gibt es genug Motive, allen voran Affen und Insekten.

Mein Lieblingsplätzchen in diesem Gebiet liegt definitiv in den oberen Bereichen des Telaga Tujuh Waterfall . Die Felsformationen laden förmlich zum Verweilen ein und mit einem Buch im (Kamera) Rucksack lässt es sich an den heißen Tagen stundenlang im schattenspendenden Dschungel aushalten. Die Aussicht von der (orangenen) Brücke, über den tiefgrünen Dschungel reichen bis zum Meer hin und sind grandios. Meine zweieinhalb Wochen in Malaysia sind vorüber und es wird bei mir noch eine Weile dauern bis ich die vielfältigen Eindrücke realisiert und verarbeitet habe. Und während sich jetzt die meisten Touristen an den Stränden befinden genieße ich noch meine letzten Stunden auf Langkawi mit ‚Planschen‘ in den erfrischenden Süßwasser Pools der Telaga Tujuh Wasserfälle.

Langkawi, März 2017

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